SPÖ Kärnten

Kein Platz für Doping – weder im Sport noch in unserer Gesellschaft

13.06.2025

Mediale Berichte zur Ankündigung der sogenannten „Enhanced Games“, die Ende Mai 2026 in Las Vegas stattfinden sollen, erfüllen mich – nicht nur als Sportreferent, sondern auch als Vater, Soziologe und unumstößlich überzeugter Sozialdemokrat – mit großer Sorge und tiefem Unverständnis.

Diese Idee ist nicht nur ein Schwachsinn hoch Drei, wie es Kombinierer Lukas Klapfer in der Kleinen Zeitung richtig auf den Punkt bringt. Diese Idee ist eine Gefahr – eine Gefahr nicht nur für die teilnehmenden Sportlerinnen und Sportler. Nein, sie ist eine Gefahr für unsere Gesellschaft insgesamt. Eine Gefahr, die in den Gehirnen einiger gelangweilter Superreicher und rücksichtslos gewinnorientierter Produzenten entstanden ist. Eine Gefahr, der wir in unserem eigenen und vor allem auch im Interesse unserer Kinder und Jugendlichen einen Riegel vorschieben und eine unmissverständliche Absage erteilen müssen – weltweit!

Bei diesem "Event" der „Enhanced games“ – schon allein der Name „verbesserte Spiele“ ist irreführend und unzulässig - sollen Athletinnen und Athleten unter dem Einfluss legalisierter, leistungssteigernder Substanzen – also mit legalem, grenzenlosen Doping -  gegeneinander antreten – mit dem Ziel, neue „Super-Rekorde“ zu brechen. Man feiert also nicht mehr die Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers, des sportlichen Willens, der Disziplin, der Strategie, des Trainingsfleißes, des Talents, sondern die chemische Optimierung. Das ist nicht nur eine Verhöhnung des Fairplay-Gedankens, sondern auch ein gefährliches Signal an unsere Jugend.

Wir reden in Europa und in Österreich zurecht von Prävention, von Gesundheitsförderung, von der Wertevermittlung durch Sport. Und dann wird auf einer internationalen Bühne medial und politisch unterstütztes Doping als neue Form der Leistungsgrenzverschiebung gefeiert?

Ich sage ganz klar: Nicht mit mir. Nicht mit uns.

Diese sogenannten „Enhanced Games“ gefährden nicht nur die Gesundheit der teilnehmenden Sportlerinnen und Sportler – sie stellen auch einen fundamentalen Angriff auf die ethischen Grundlagen des Sports dar. Noch schwerer wiegt: Sie verwischen gezielt die Grenzen zwischen gesundem Ehrgeiz und selbstzerstörerischem Leistungsdruck.

Was sagen die Veranstalter, die Teilnehmer, die über neue Supermenschen und von ihnen aufgestellte Rekorde berichtenden Medien damit unseren Kindern? Dass man ohne Pillen und Injektionen nie gut genug sein wird? Dass der schnellere, stärkere, weiter springende Körper mehr zählt als Charakter, Teamgeist oder Disziplin?

Wir tragen Verantwortung.

Nicht nur gegenüber dem Spitzensport, sondern auch gegenüber all jenen jungen Menschen, die sich Vorbilder im Sport suchen. Die Enhanced Games sind das Gegenteil von Vorbildwirkung – sie sind ein toxisches Geschäftsmodell auf Kosten von Gesundheit, Menschlichkeit und Gerechtigkeit.

Als Sportreferent des Landes Kärnten werde ich mich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass dieser Zugang nicht nach Europa überschwappt. Weder durch stillschweigende Duldung, noch durch mediale Verklärung. Und ich appelliere an alle Sportorganisationen, Verbände und politischen Entscheidungsträger:

Zeigen wir gemeinsam Haltung. Setzen wir ein Zeichen gegen die durch puren kommerziellen Egoismus angetrieben Entmenschlichung des Sports.
Denn: Echter Sport braucht kein Doping. Er braucht Werte. Haltung. Und Menschlichkeit.


Peter Kaiser
Landeshauptmann, Sportreferent und SPÖ-Landesparteivorsitzender Kärnten


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